Am Limit
Heute bin ich mit Migräne aufgewacht. Wars die Pizza oder vielleicht das Glas Primitivo? Egal... Frühstücken mit feinem Kaffee und los geht's. Es erwartet mich mal wieder ein Aufstieg. Rauf zur Kapelle St. Josef auf 693 müM. Der Weg hatte es in sich. 1.5 Std nur aufwärts. Oben angekommen, wurde ich mit einem sensationellen Rundblick belohnt.
Weiter geht's nach oben. Nochmal 150 Höhenmeter, dann wieder runter an den See mit Blick auf Luzern, Merlischachen, Küssnacht. Der Abstieg war heftig. 1 Std. runter über Stock und Stein. Ich nahm mir einen kräftigen Ast als Stock und kurze Zeit später erklärte ich ihn zu meinem besten Freund. Unten angekommen, freute ich mich über eine entspannte Wanderung durch den Wald, immer schön dem Ufer entlang. Aber weit gefehlt. Das Warnschild Anfangs Wald versprach nichts Gutes.
Der Weg war schmal, rechts steil abfallend und sehr uneben, umgefallene Bäume, Felsen, Steinmuränen und vorallem viel Laub machten den Weg ziemlich rutschig und gefährlich. Mir wurde schon ein bisschen mulmig, niemand kam mir entgegen und jeder Schritt musste mit Bedacht gewählt werden. Mit dem Stock prüfte ich die Stabilität des Weges und konzentrierte mich. Von der Gegend bekam ich leider nicht viel mit. Nach 1 1/2 Stunden hatte ich s geschafft. Ich war heilfroh. Meine Füsse schmerzten und ich hatte mir diverse Kratzer geholt.
Ich nahm das Standseilbähnchen auf den Bürgenstock und mir war, als hätte es mich in eine andere Welt geführt. Ich fühlte mich völlig deplatziert, meine kurzen Wanderhose, die schmutzigen Schuhe helfen auch nicht gerade.
Ich setze mich ins Postauto und fahre nach Stansstad. Das Hotel ist nahe am See und ich freue mich darauf, die Füsse hochzulegen. Das hab ich mir verdient.