Auf und Ab
Die Ruhe im Kloster hat mir leider nicht den erwünschten Schlaf gebracht. Um 5 Uhr war ich schon wach. Also warten bis 7 Uhr, Frühstücken und dann los Richtung Hörnli, 1133 müM. Jeannine sollte ich in der Allenwinden auf ca. 900 m treffen. Sie hat in der Schmidrüti übernachtet. Diese Höhenmeter, diese unglaublichen Anstiege und das am frühen Morgen... kurzerhand hielt ich beim ersten Auto den Daumen raus und siehe da, es hielt an. Der sehr nette Mann chauffierte mich nach Rotbühl 852 müM. Dankbar über die geschenkten Höhenmeter lief ich beschwingt zur Allenwinden und wartete auf Jeannine. Mit einiger Verspätung kam sie dann schon leicht verstimmt bei mir an. Der Ausblick auf das Hörnli und die anstehenden Höhenmeter machte es auch nicht besser. Dann hieß es Zähne zusammenbeissen und los geht's. Wir hatten ein tolles Ziel vor Augen: Rauf aufs Hörnli und dann huiiiiii mit dem Trottinett ins Tal nach Steg sausen. Das war ja lustig. Zwei Weiber auf dem Trotti, jauchzend, lachend, schwatzend. Die Wanderer guckten leicht verdutzt und gingen ihres Weges. Viel zu kurz war die Fahrt. In Steg gab es ein feines Glace beim Voland und in Gibswil ein kühles Panaché. Auf dem Weg trafen wir eine ältere Bauerfrau (86) die jede Woche zu Fuss mehrere km macht um Lebensmittel einzukaufen. Wir waren schwer beeindruckt. Die heutige Nacht verbringen wir in einer Pilgerherberge auf einem Bauernhof. Leider alles ein bisschen schmuddelig. Der Schlafsack dient als Schutz vor der bereits benutzten Bettwäsche. Daumen drücken, dass diese Nacht besser wird als die letzten. Wir kochten Spaghetti mit Sugo, Schüblig vom Hof und essen rohe Rüebli. Wir quatschen unendlich.... Ist schon erstaunlich wie gut wir uns verstehen. Jeder hat so seine Päcklein zu tragen und das Verständnis für die Geschichten und Gefühle des Anderen sind gross. Ich geniesse jede Minute.